
Gruppe Franz - Eickhoff - Schreiber im Oktober 2011
Athos Reisetagebuch
von Professor Dr. Gunther Franz
Der Athos gehörte zu meinen Traumzielen. Im ersten Semester des Theologiestudiums hat der Kirchenhistoriker Prof. Ernst Benz in der Vorlesung strahlend berichtet, dass er zur 1000-Jahr-Feier des Athos (des ersten Klosters, der Megistis Lavras) 1963 eingeladen worden sei. Später konnte ich an dem Buch von Buch von Paul Huber „Apokalypse. Bilderzyklen zur Johannes-Offenbarung in Trier, auf dem Athos…“ mitarbeiten. Ich war oft in Griechenland (Festland und Inseln), aber nicht auf dem Athos. Deswegen habe ich sofort zugegriffen, als ich das Angebot von Wang-Reisen (Alexander Dombrowsky) sah, in kleinen Gruppen von Kloster zu Kloster zu wandern, und einen Freund von mir gewonnen. Nach der Besichtigung der römischen und frühchristlichen Baudenkmäler von Thessaloniki fuhren wir mit dem Bus über die malerische Halbinsel Chalkidiki zur kleinen Hafenstadt Ouranoupolis an der Grenze der autonomen Mönchsrepublik Athos mit zwanzig Klöstern und Mönchen aus der ganzen orthodoxen Welt. Vom Schiff aus sieht man eine Reihe der malerisch gelegenen Klöster und deren Hafengebäude oder die Einsiedeleien in den Felsen. Wir übernachteten in Dionysiou und in Megistis Lavras, nahmen am langen nächtlichen Gottesdienst teil, aßen mit den Mönchen im großen ausgemalten Speisesaal (Trapeza) oder erhielten noch bei verspätetem Eintreffen einen Imbiss auf der Terrasse. Die Wandmalereien und sonstigen Kunstschätze konnte man studieren, soweit sie zugänglich sind. Ein Kontrast zu den Großklöstern bildete die persönliche Gastfreundschaft beim Ikonenmaler Nikon, dem Ältesten eines Kellion in dem Mönchsdorf Nea Skiti. Eine stramme Wanderung führte oberhalb des blauen Meeres über die Flanke des Athosberges zur Megistis Lavras. Den Abschluss bildete Karies, der Sitz der Mönchsregierung, mit einer bedeutenden Kirche und zwei Klöstern. Alexander Dombrowsky konnte aufgrund seiner intensiven Kenntnisse Geschichte und Gegenwart des Athos vermitteln und organisatorische Probleme lösen, wenn die Schiffe wegen starken Windes nicht fuhren oder anlegten. Er achtete auch darauf, dass sich seine Gäste nach den strengen Ansichten der Mönche (die Regeln füllen die ganze Rückseite des Einreisevisums Diamonitirion) zurückhaltend und sittsam aufführen, denn er möchte ja auch in Zukunft Interessenten die abgeschlossene und einzigartige Welt des Athos zeigen können. Dazu gehört, dass er sich in vielen Jahren das Vertrauen der Mönche erworben hat und deren Gastfreundschaft bewahrt. Mein Hauptgedanke bei der Rückfahrt von dieser unvergesslichen Reise war: Wann kann ich wiederkommen?
Athos Reisetagebuch
von Professor Dr. Gunther Franz
Der Athos gehörte zu meinen Traumzielen. Im ersten Semester des Theologiestudiums hat der Kirchenhistoriker Prof. Ernst Benz in der Vorlesung strahlend berichtet, dass er zur 1000-Jahr-Feier des Athos (des ersten Klosters, der Megistis Lavras) 1963 eingeladen worden sei. Später konnte ich an dem Buch von Buch von Paul Huber „Apokalypse. Bilderzyklen zur Johannes-Offenbarung in Trier, auf dem Athos…“ mitarbeiten. Ich war oft in Griechenland (Festland und Inseln), aber nicht auf dem Athos. Deswegen habe ich sofort zugegriffen, als ich das Angebot von Wang-Reisen (Alexander Dombrowsky) sah, in kleinen Gruppen von Kloster zu Kloster zu wandern, und einen Freund von mir gewonnen. Nach der Besichtigung der römischen und frühchristlichen Baudenkmäler von Thessaloniki fuhren wir mit dem Bus über die malerische Halbinsel Chalkidiki zur kleinen Hafenstadt Ouranoupolis an der Grenze der autonomen Mönchsrepublik Athos mit zwanzig Klöstern und Mönchen aus der ganzen orthodoxen Welt. Vom Schiff aus sieht man eine Reihe der malerisch gelegenen Klöster und deren Hafengebäude oder die Einsiedeleien in den Felsen. Wir übernachteten in Dionysiou und in Megistis Lavras, nahmen am langen nächtlichen Gottesdienst teil, aßen mit den Mönchen im großen ausgemalten Speisesaal (Trapeza) oder erhielten noch bei verspätetem Eintreffen einen Imbiss auf der Terrasse. Die Wandmalereien und sonstigen Kunstschätze konnte man studieren, soweit sie zugänglich sind. Ein Kontrast zu den Großklöstern bildete die persönliche Gastfreundschaft beim Ikonenmaler Nikon, dem Ältesten eines Kellion in dem Mönchsdorf Nea Skiti. Eine stramme Wanderung führte oberhalb des blauen Meeres über die Flanke des Athosberges zur Megistis Lavras. Den Abschluss bildete Karies, der Sitz der Mönchsregierung, mit einer bedeutenden Kirche und zwei Klöstern. Alexander Dombrowsky konnte aufgrund seiner intensiven Kenntnisse Geschichte und Gegenwart des Athos vermitteln und organisatorische Probleme lösen, wenn die Schiffe wegen starken Windes nicht fuhren oder anlegten. Er achtete auch darauf, dass sich seine Gäste nach den strengen Ansichten der Mönche (die Regeln füllen die ganze Rückseite des Einreisevisums Diamonitirion) zurückhaltend und sittsam aufführen, denn er möchte ja auch in Zukunft Interessenten die abgeschlossene und einzigartige Welt des Athos zeigen können. Dazu gehört, dass er sich in vielen Jahren das Vertrauen der Mönche erworben hat und deren Gastfreundschaft bewahrt. Mein Hauptgedanke bei der Rückfahrt von dieser unvergesslichen Reise war: Wann kann ich wiederkommen?