Einführung
Die älteste Handelsroute der Welt, die Seidenstraße führt durch Usbekistan, sie bildet hier ihr Herzstück. Die Sogdier, die hier siedelten, waren das bedeutendste Händlervolk an der 8000 km langen Seidenstraße, die von China über Persien und Konstantinopel bis Venedig führte.
Briefgruß eines Sogdier aus dem 4. Jahrhundert, gefunden in einem in der Wüste verlorenen Postsack, der nie angekommen ist:
"Für mich wäre es ein glücklicher Tag, wenn ich Euch glücklich sähe
für mich wäre ein guter Tag, wenn ich Euch gesund und wohl wüsste,
und meine Geliebte, wenn ich höre, dass Ihr gesund seid,
betrachte ich mich selbst, als unsterblich."
Alexander der Große eroberte Baktrien und Sogdien auf seinem Rachefeldzug gegen Besos, der Darios gefangen genommen hatte und später ermorden ließ. Alexander erreichte die sogdische Hauptstadt Marakanda, das heutige Samarkand, bevor er sich Indien zuwandte.
Ein wahrhaft märchenhafter Zauber liegt über dem Land in dem die Geschichten aus 1001 Nacht spielen.
Seit Jahrhunderten beginnt an der Seidenstraße jeden Morgen das geschäftige Treiben auf den Basaren. Hier mischen sich die exotischen Gerüche des Landes. In ihren traditionellen grellen und bunten Kleidern, oft aus der schweren Atlasseide, die im Ferghana Tal gewebt wird, preisen die Marktfrauen ihre Waren an. Besonders delikat sind die duftenden Fladenbrote und die zuckersüßen Honigmelonen, an denen sich schon der Emir des Landes erfreute. Auf den Basaren treffen sich die Gesichter des Landes, offiziell gibt es in Usbekistan über 100 Nationalitäten. Ein buntes Völker- und Sprachengemisch.
Chiwa
Chiwa ist die kleinste der prächtigen Städte an der Seidenstraße und war einst ein Nest gefürchteter Karawanenräuber.
Vom Flugzeug aus sieht man, dass die Stadt mitten in dem endlosen rotbraunen Sand der Wüste Kysylkum liegt. Mächtige Mauern umgeben die Stadt, vor 2000 Jahren war sie eine uneinnehmbare Festung, in deren Inneres nur vier Stadttore führten. Moscheen mit bemalten Minaretten und leuchtenden Kuppeln empfangen uns. Die bekannteste ist die "Pschuma Moschee", in ihr tragen 222 geschnitzte Holzsäulen eine lichtdurchflutete Decke. Das größte Minarett "Katla Minor" wurde nie fertiggestellt, so steht auch heute noch der blaugekachelte Stumpen so wie vor 2000 Jahren.
Rund um Chiwa liegen Baumwollfelder, ausgetrocknete Flüsse sehen aus wie Karawanenwege, in der Hitze Zentralasiens ist die Bewässerung ein Problem , es gibt zwar genügend Grundwasser, das aber im Sommer in der Hitze verdunstet, dennoch finden sich überall, auch in den Straßen zahlreiche Trinkwasser Brunnen. In der Altstadt leben heute nur noch wenige Menschen.
Buchara
die Stadt ist eine dichtbesiedelte Oase mitten in der Sandwüste " Kysylkum“.
Das alte heilige Buchara, das übersetzt "Kloster" bedeutet, ist 2500 Jahre alt und gleicht einem einzigartigen Museum islamischer Kunst. Alle Medresen und Moscheen, bis auf die Koranschule
"MireArab" sind Museen. An jedem Freitag treffen sich die Gläubigen zum Gebet. Männer in ihren typischen schwarz- weißen Kappen oder gebundenen Seidenturbanen, ihren Kaftanen und Wollumhängen folgen dem Ruf des Muezzin. Die vorwiegend tadschikische Bevölkerung ist sehr gläubig.
In der Altstadt Bucharas gibt es viele Handwerksbetriebe. Man findet Gold- und Silberstickereien auf kostbarer Seide und schwerem Samt. In den kleinen Familienbetrieben kann man den Handwerkern zuschauen.
Am Rand der Innenstadt in einer ärmeren Gegend, liegt „Chor Minor“, die wohl ungewöhnlichste Moschee Zentralasiens. Sie ähnelt dem Taj Mahal und wurde zu einem Wahrzeichen der Stadt.
Dank einer genialen Bewässerungsanlage hat die Stadt keine Wasserprobleme, überall durch Buchara führen tiefe Wasserkanäle, ähnlich wie auch in Samarkand und versorgen so die Grundstücke.
Baumwollfelder, Weideplätze und Obstplantagen umgeben die Stadt.
Samarkand
Gleich neben dem größten Basar von Samarkand liegt die Bibi-Hanin-Moschee, sie war einst die größte und prächtigste Moschee Zentralasiens.
Der Registan ist der Mittelpunkt Samarkands, ein prächtiger Platz mit monumentalen Medresen, deren Portale, Galerien, Kuppeln und Minarette im Azurblau der Kachelornamente schimmern. Wie Spiegelbilder stehen sich die Medresen aus dem 15. und 17. Jahrhundert gegenüber. Im Dichtergarten des Registan steht ein Denkmal für die Märchenerzähler aus dem Volk. Fünf Bronzegestalten in Nationaltracht erinnern an die Zeit der mündlichen Überlieferung der Märchen.
Gur Emir ist eine bedeutende Pilgerstätte und zugleich Nationalheiligtum, hier sind die Herrscher des Landes begraben. Auch Timor und seine Söhne wurden hier begraben.
Timurs genialer Enkel - Ulug Bej - baute einst einen Sextanten mit 40,6 m Durchmesser. Ulug förderte damit Wissenschaft und Denken. Dieses eindrucksvolle Instrument kann man besichtigen.
Ein ehrfurchtsvoller Ort ist die Nekropole Shohizinda, eine bedeutende Pilgerstätte Samarkands.
Samarkand ist eine elegante und grüne Stadt mit vielen schattigen Plätzen und idyllischen Teestuben. Grüner fruchtiger Tee wird zu jeder Tageszeit getrunken und ist bei der Hitze sehr bekömmlich.
Probieren sollte man auf den Basaren oder, wenn möglich, privat, das Nationalgericht "Plov", es besteht aus Gemüse, Hammelfleisch, Aprikosen, Rosinen und Kräutern wird mit Reis in Leinsamen-und Baumwollöl gekocht.